Vincent Wagner, nach sieben Jahren als Spieler sind Sie nun als Trainer zurück an der Hafenstraße. Wie lief der Start in Essen? Auf jeden Fall sehr schön, wieder Zuhause zu sein. Hoffen wir mal, dass es wieder mindestens so lange wie beim letzten Mal sein wird. Die Wege sind kurz, bekannt und haben sich nicht geändert, wobei sich zum Glück an der Seumannstraße seit dem letzten Mal schon etwas getan hat und auch weiterhin tun wird. Das ist definitiv auch nötig, wenn man als Verein seine Jungs bestmöglich fördern möchte und mit der Konkurrenz Schritt halten will.
Wir stehen bei rund einem Dreivierteljahr ohne Wettkampf. Was bedeutet das für die Talente? Zumindest nichts Gutes, wobei die Motivation bei den Jungs, die ich kenne, ungebrochen zu sein scheint. Vor allem für die Altjahrgänge, die den Schritt in den Männerbereich gegangen sind, ist es natürlich jetzt doppelt schwer, zumal ab Regionalliga aufwärts alle Mannschaften trainiert und gespielt haben. So ist der Schritt in den professionellen Bereich noch etwas schwerer als sonst und die Lücke ist durch das mangelnde Training und den Wettkampf wohl noch etwas größer geworden. Aber auch für die restlichen Jugendlichen wird es spannend, wie sich die unterschiedlichen Trainingsmöglichkeiten auswirken werden. Hier gibt es eine große Diskrepanz wie im letzten Dreivierteljahr trainiert wurde. Die meisten großen Nachwuchsleistungszentren haben komplett durchtrainiert, wogegen die mittleren und kleineren NLZs für fast sechs Monate das Training komplett eingestellt hatten. Die Basis leider sowieso. Hier bin ich gespannt, ob die Spanne beispielsweise zwischen Niederrheinliga und Bundesliga noch größer geworden ist. Hier wird man auch sehen, wer von den Jungs eigenverantwortlich am meisten Gas gegeben hat oder wer auch im privaten Bereich eventuell bessere Möglichkeiten hatte. Der ein oder andere Individualtrainer soll sich ja in der Zeit eine goldene Nase verdient haben.
Wie ist Ihr Eindruck von der Mannschaft? Spannend. Eine sehr gute Mischung aus Alt und Jungjahrgängen, dazu vier gute Jungs, die dazu gekommen sind. Wir haben Spieler, die Lust haben Gas zu geben und aktiv Fußball zu spielen und eine gewisse Qualität haben. Im Bereich Cleverness und anderen Bereichen können wir sicher noch deutlich zulegen, aber wir haben ja hoffentlich auch noch etwas Zeit.
In der kommenden Saison werden Sie auch auf Ihre alten Arbeitgeber MSV Duisburg und VfL Bochum treffen. Werden das für Sie persönlich besondere Spiele? Es sind auf jeden Fall Spiele, auf die ich mich sehr freue. Mit Heiko Butscher steht in Bochum ein alter Kollege an der Linie. Mit dem MSV Duisburg hatte ich in den letzten drei Jahren an der Westender Straße eine tolle und sehr erfolgreiche Zeit. Mit Uwe Schubert und Engin Vural hat der MSV zwei erfahrene Männer am Ruder. Es gibt einige bekannte Gesichter wieder zu sehen, auch einige sehr spezielle, auf die ich mich freue. Vielleicht gelingt es meinen Jungs aus dem Trainerteam und mir ja, unsere Heimspielbilanz an der Westender Straße beizubehalten.
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